Beitrag vom 02.09.2025, von Anja Beckmann
Wir haben uns für dich umgesehen, Neuheiten ausprobiert und unsere Favoriten zusammengestellt. Hier sind die Leuchten, die dieses Jahr aus der Vielzahl an Neuheiten ganz besonders hervorstechen.
Glas ist das wohl klassischste aller Leuchten-Materialien – und doch wirkt es jetzt erfrischend neu. Auf den Designmessen 2025 dominieren vor allem transparente, fast farblose Entwürfe. Sie feiern die pure Schönheit des Materials: mal fein und mundgeblasen, mal massiv und skulptural.
Besonders beeindruckt haben uns die eleganten Selene Pendelleuchten von Classicon sowie die ikonische Noctambule-Serie von Flos, die nun um die neue Nocturne erweitert wurde. Auch die Buoy Glass Pendelleuchte von HAY und die neuen Glasleuchten von &Tradition spielen mit Transparenz – von zarten Kugeln bis zu kräftigen Glasvolumen.
Glas spielt in der neuen Leuchtensaison nicht länger eine Nebenrolle – viele der neuen Leuchten sind nahezu vollständig aus dem vielseitigen Material gefertigt. Paradebeispiel für diesen Trend ist die Onfale Tavolo Tischleuchte von Artemide: Der gesamte Leuchtenkörper besteht aus mundgeblasenem Opalglas, der Rand des Leuchtenschirms wird durch einen Streifen transparenten Kristallglases abgerundet. Auf diese Weise erhellt die gesamte Leuchte ihre Umgebung mit angenehmem diffusem Raumlicht.
Glas darf diese Saison so ziemlich alles - auch in den Kontrast treten, zum Beispiel mit robustem Stein. Das kennen und lieben wir bereits aus den vergangenen Jahren. Das Designerduo Morten & Jonas entwarf für die Marke Northern eine Tischleuchte mit mundgeblasenem, matt opalem Glasschirm und einem weich gerundeten Sockel aus poliertem Emperador-Marmor - die Kin LED-Tischleuchte. Charmantes Detail: Ihre Form erinnert an eine der sammelbaren Wackelkopffiguren.
Unser Tipp: Glasleuchten sind ideale Begleiter für moderne wie klassische Interieurs – sie wirken leicht und edel zugleich.
Papierleuchten sind ein Evergreen – und bekommen nun ein spannendes Update. Anstelle einfacher Reispapierschirme entdecken Designer:innen die unendliche Vielfalt des Materials neu: gefaltet zu filigranen Plissees, kunstvoll geknüllt oder in archetypischer Form neu interpretiert.
Wir lieben die poetische Maap Leuchte von Ronan Bouroullec für Flos. Magnetisch befestigt verwandelt sie die Wand in eine leuchtende Leinwand. Die Oberfläche ist von Hand geformt und unvorhersehbar – so erinnert das Licht dieser Leuchte an von Wolken gefiltertes Sonnenlicht. Diese Leuchte zeigt, wie viel Ausdruckskraft in einem vermeintlich simplen Werkstoff steckt.
Die Earth Stehleuchte von Serax hingegen erhält ihren Zauber erst durch das Fehlen von Transparenz. Designerin Marie Michielssen formte diese skulptural anmutende Leuchte aus Pappmaché – der undurchlässige Schirm steuert das Licht gezielt nach oben und unten.
Unser Tipp: Papierleuchten bringen Wärme und Leichtigkeit in jeden Raum – perfekt für Schlafzimmer oder ruhige Ecken.
Die 70er sind wieder da! Mit erdigen Farben, kräftigen Tönen und mutigen Formen. Auch bei den Leuchten erleben Ikonen dieser Ära eine Renaissance – teils als Re-Edition, teils als moderne Neuinterpretation.
Ein Highlight sind Verpans Wire Leuchten – eine Serie von Tisch- und Stehleuchten, die getreu den Entwürfen Verner Pantons aus dem Jahr 1972 aus verchromtem Stahldraht und einem halbkugelförmigen Leuchtenschirm produziert wird. Oder die Iride Leuchte von Ico Parisi für Cassina, die den Spirit der 70er gekonnt ins Heute holt: 49 Scheiben umspielen ein dimmbares LED-Leuchtmittel und erzeugen faszinierende Lichtbrechungen wie die Iris des Auges.
Auch die Panthella 250 von Louis Poulsen verdient einen Platz in unseren Leuchtentrends 205/26: Die V3 ist eine ästhetische und technische Weiterentwicklung, die durch verbesserte Bedienbarkeit, längere Akkulaufzeit und ein breites Farbspektrum – wie wir sie aus den 70ern kennen und lieben – überzeugt.
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Unser Tipp: 70er-Leuchten setzen Statements – kombiniere sie mit minimalistischen Möbeln, um ihren Retrocharakter bewusst hervorzuheben.
Tubelights sind endgültig angekommen. Was nach Leuchtstoffröhre klingt, ist alles andere als kaltes Lagerhallenlicht. Die neuen zylindrischen Leuchten winden sich von der Decke, wachsen aus dem Boden empor oder bezaubern als Tischleuchten.
Das macht vor allem der technische Fortschritt möglich: Die Lichtquellen sind unglaublich dünn, das Licht wird effizient verteilt und strahlt warm in den Raum – da kann die klassische Glühbirnenform nicht mithalten. Die Designs der Tubelights reichen von humorvoll-verspielt bis technisch-elegant – Grenzen scheint es keine mehr zu geben.
Designer Michael Anastassiades kreierte mit der Coordinates Kollektion für Flos ein Paradebeispiel für modernste Technologie in zeitloser Ästhetik. Diese eleganten Leuchten und ihr warmes Licht lassen jegliche Anmutung von Leuchtstoffröhren-Ambiente missen. Im Gegenteil: Sie werten moderne wie klassische Räume auf einzigartige Weise auf.
Unser Tipp: Tubelights wirken besonders stark in grosszügigen Räumen – sie betonen Architektur und setzen klare Linien.
Keramische Elemente waren schon immer Bauteile von Leuchten – als gegossener Fuss oder Teil des Gewindes. Jetzt ist auch der Schirm aus Keramik!
Bisher galt: Der Schirm darf – nein, soll sogar – etwas Licht hindurchlassen. Dickwandige Schirme wie bei Flos‘ Céramique bündeln den Lichtstrahl nun jedoch präzise und lassen ihn streng in eine Richtung strahlen. Auch die aus feinem Steinzeug gegossenen Speckle Pendelleuchten von Ferm Living schirmen das Licht nach oben verlässlich ab.
Anders als Keramik lässt feines Porzellan wie Bone China an seinen dünnsten Stellen einen sanften Lichtschein erkennen, was zu reizvollen Lichtspielen und einer besonderen Stimmung führt.
Unser Tipp: Keramikleuchten wirken wie kleine Skulpturen – setze sie gezielt als Eyecatcher ein.
Gold und Messing hatten in den letzten Jahren die Oberhand – nun zeigt sich Silber in allen Facetten: verchromt, gebürstet oder hochglanzpoliert. Der Look wirkt modern, kann auch nostalgisch anmuten und ist vielseitig kombinierbar.

Die Original 1227 von Anglepoise wurde bereits 1935 von Designer und Automobil-Ingenieur George Carwardine entwickelt und belebt heute nostalgische Schreibtischästhetik in Chrom neu. Auch die Semi von Gubi oder Tom Dixons Melt Portable glänzen als echte Hingucker. Zeitlose Leuchten, die Massstäbe setzen und heute moderner sind denn je.
Wirken glänzender Edelstahl oder Chrom elegant, fast luxuriös, überzeugen gebürsteter Edelstahl und mattes Aluminium durch eine moderne Zurückhaltung. Statt das Licht zu spiegeln, streuen sie die Helligkeit sanft. Die Leuchten wirken weicher, dezenter und weniger technisch. So finden wir auf dem Markt zunehmend Leuchten mit mattem Finish.
Ein Beispiel für sanfte Sinnlichkeit aus gebürstetem Aluminium? Die Chancery Pendelleuchte von Norm Architects für Audo Copenhagen. Ihre gewellte, abgestufte Form erzeugt ein Spiel aus Licht und Schatten, das Eleganz ausstrahlt, ohne dominant zu wirken.
Auf matte Eleganz setzt auch Frandsen. Die Ball Portable Tischleuchte ist eine moderne Neuinterpretation des ikonischen Ball-Designs – natürlich mit allen Annehmlichkeiten, die uns die moderne Technik bietet: Sie ist dreistufig dimmbar und verfügt über eine Akkulaufzeit von 12 Stunden bei maximaler Helligkeit.
Unser Tipp: Silberne Leuchten passen perfekt zu natürlichen Materialien wie Holz oder Stein – so entsteht ein spannender Kontrast.
Die Leuchtentrends 2025/26 beweisen: Vertraute Materialien und Formen erleben ein faszinierendes Comeback – frisch interpretiert und voller Ausdruckskraft. Glas, Papier, Keramik oder Chrom zeigen sich in neuem Licht. Was uns besonders gut gefällt an den diesjährigen Leuchtentrends: Viele wunderbare Originale vergangener Jahrzehnte betreten erneut die Bühne. Wir haben unsere Favoriten mit dir geteilt – jetzt bist du dran, deine zu entdecken!
Beitrag vom 02.09.2025, von Anja Beckmann