Jean Prouvé


Jean Prouvé

Jean Prouvé, geboren 1901 in Paris, Frankreich, absolviert eine Ausbildung als Kunstschmied bei Emile Robert, Enghien und Szabo in Paris.

1924 eröffnet er eine eigene Werkstätte in Nancy und produziert schon 1925 die ersten Möbel aus umgeformtem Stahlblech. 1930 ist er Mitbegründer der Künstlervereinigung "Union des Artistes Modernes" (U.A.M.), 1931 gründet er "Les Ateliers Jean Prouvé". Dort entstehen in den 30er Jahren zahlreiche Möbel sowie die ersten vorgefertigten Architekturelemente, etwa für das „Maison du Peuple“ in Clichy (in Zusammenarbeit mit den Architekten Beaudoin und Lods), das durch seine Stahl- und Glaskonstruktion grosses Aufsehen erregt.

Während des Kriegs werden wegen der Stahlknappheit Möbel aus Holz gebaut und einfache Häuser aus Fertigteilen entwickelt. Jean Prouvé ist seit 1940 Mitglied der "Résistance" und nach der Befreiung von Nancy Bürgermeister der Stadt, er entwirft und baut Häuser für Obdachlose. 1947 errichtet Jean Prouvé die Fabrik „Maxéville“, in welcher 200 Mitarbeiter auf 25.000 qm neben den Möbeln auch vorgefertigte Häuser und Schulen produzieren. Um auf den steigenden Bedarf reagieren zu können, entsteht 1949 ein eigener Bereich "Möbel". Steph Simon übernimmt den Exklusiv-Vertrieb. 1953 verlässt Jean Prouvé nach Auseinandersetzungen mit dem Mehrheitsaktionär das Unternehmen, 1954 entwirft und baut er sein eigenes Haus.

Von 1957-68 leitet er das Baukonstruktionsbüros der Compagnie Industrielle de Matériel de Transport (CIMT) in Paris und von 1968-84 betreibt er ein Büro in Paris als selbständiger beratender Architekt. Von 1957-70 hat er eine Professur am Conservatoire des Arts et Métiers (CNAM) inne. 1971 leitet er die Jury beim Wettbewerb um den Bau des Centre Pompidou in Paris und trägt entscheidend dazu bei, den Entwurf von Renzo Piano und Richard Rogers durchzusetzen. Von 1980-84 widmet sich Jean Prouvé der Weiterentwicklung seiner Möbelentwürfe. Er stirbt 1984 in Nancy.

In vielen seiner Arbeiten gelang es Jean Prouvé, seine Ansprüche an Funktionalität, Materialgerechtigkeit und Ökonomie mit den komplexen Anforderungen einer Serienproduktion in Einklang zu bringen. Vitra hat 2002 damit begonnen, Entwürfe des grossen Konstrukteurs in Form von Re-Editionen in enger Zusammenarbeit mit der Familie Prouvé neu aufzulegen.


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