Als Student hatte Sori Yanagi in den vierziger Jahren Charlotte Perriand auf deren Reisen in Japan begleitet und dabei die europäische Klassische Moderne kennengelernt. Eventuell ist daraus Yanagis Interesse an Sitzmöbeln entstanden, die in der japanischen Kultur nicht existierten. Selbst heute kommen noch viele, auch städtische Haushalte ohne jegliche Sitzmöbel aus, da man traditionell auf Tatami-Matten auf dem Boden sitzt.
Vor diesem Hintergrund kann der Hocker Butterfly unter mehreren Gesichtspunkten als aussergewöhnlich bezeichnet werden. Yanagi übernimmt keine bekannten westlichen Formen und verwendet gleichzeitig die von Charles und Ray Eames bekannte Technik der Sperrholzverformung für eine industrielle Herstellung. Der Aufbau des Hockers ist ausserordentlich geschickt gelöst: Zwei identische Formen werden axialsymmetrisch durch zwei Schrauben unterhalb der Sitzfläche und eine verschraubte Messingstange miteinander verbunden. Daraus wird eine Form gebildet, die einerseits an die Torii (Portale) schintoistischer Schreine erinnert und somit einen fernöstlichen Ausdruck erhält, andererseits den Schwingen eines Schmetterlings ähnelt, woraus der Name resultiert. 1957 wurde der Hocker mit der Goldmedaille der Mailänder Triennale ausgezeichnet.
Das Original des Butterfly Stuhls wurde 1954 von Sori Yanagi entworfen und wird als 1:1 Modell von der Vitra AG, Basel/Schweiz, produziert.
Die hier angebotene Miniatur von Vitra (Massstab 1:6) besteht aus gebogenem Sperrholz und Messing.