Beitrag vom 10.01.2019, von Christina Funkenberg
Fashion-Ikone, erfolgreiche Unternehmerin und Dreifach-Mama – Lena Terlutter ist eine echte Powerfrau. Wir haben die Bloggerin in ihrem Zuhause in Köln besucht und uns von ihrem Gutshof in Weiss verzaubern lassen. Im Interview erzählt sie uns von ihrem persönlichen Wohnstil, den parallelen zur Fashion-Welt und ihrer inspirierenden Karriere.
Name: Lena Terlutter
Alter: 35 Jahre
Beruf: Unternehmerin
Wohnort: Köln
Liebe Lena, du wohnst in einem traumhaften Gutshof. Was gefällt dir besonders an dieser aussergewöhnlichen Immobilie?
Die historischen grossen Fenster, der Lichteinfall, die hohen Wände und die trotzdem gemütliche und familiäre Atmosphäre liebe ich an unserem Zuhause. Die Kinder wachsen wie auf Bullerbü auf trotz, dass wir in der Stadt leben, das ist einfach fantastisch.
Wie würdest du deinen Einrichtungsstil beschreiben?
Elegant und zeitlos mit dem ein oder anderen Twist.
Hast du schon immer diesen Look bevorzugt oder entwickelte sich dein Einrichtungsstil erst im Laufe der Zeit?
Es ist eine Entwicklung gewesen. Meine Eltern haben meinen Geschmack stark geprägt und immer viel Wert auf ein stilvolles Umfeld gelegt. Der Unterschied zu meinem Stil und dem meiner Eltern ist eigentlich nur, dass bei mir alles weiss beziehungsweise neutral ist und meine Eltern haben ein paar Eyecatcher in Farbe wie zum Beispiel einen gelben Corbusier Sessel.
Hast du einen Tipp für uns, wie man am Besten seinen eigenen Einrichtungsstil findet?
Man sollte sich Zeit lassen und auch mal Räume für sich sprechen lassen. Wenn man in seinem Umfeld Leute hat, die ein Händchen für Einrichtung haben, kann ein Impuls von Aussen auch ein guter Rat sein. Ich frage auch Menschen deren Geschmack ich bewundere, was sie bei uns zu Hause schön fänden. Generell empfehle ich auch klassische Magazine wie „Schöner Wohnen“.
Hast du einen Lieblingsplatz in deinem Zuhause?
Viele. [sie schmunzelt] Am schönsten ist die Sitz Ecke in meinem Büro, da ist den ganzen Tag Sonne.
Du bist nicht nur Interior-Enthusiastin, sondern auch Dreifach-Mama. Findest du es manchmal schwierig, stylisch und dennoch kindgerecht einzurichten?
Ja, das ist eine grosse Challenge, finde ich. Ich bin kein Fan davon, sein Zuhause den Kindern anzupassen beziehungsweise seinen eigenen Geschmack auf der Strecke zu lassen, weil man jetzt Kinder hat.
Es gibt Kompromisse was zum Beispiel auch Kindermöbel und Spielzeug angeht – Dinge die praktisch und dennoch schön sind. Ausserdem gibt es auch Regeln: Die Kinder haben ihre klar definierten Play-Zones, da ist alles was sie brauchen. Das bedeutet nicht, dass sie im Rest des Wohnzimmers nicht spielen dürfen, aber wir haben es den Kids von Klein auf beigebracht, dass Bücher, Vasen, Kerzen und alles was man eben auf den Tischen findet, nicht zum Spielen geeignet ist. Was die Kleinsten betrifft so klappt es nicht immer, gestehe ich, aber ab Alter 4 plus haben sie es drauf [sie schmunzelt].
In deinem Zuhause finden sich neben dem Lounge Chair von Vitra schon einige Design-Klassiker. Welches besondere Stück liegt noch auf deiner Wishlist ganz oben?
Die Tulip Chairs für meinen Saarinen Tisch.
Woher nimmst du deine Inspiration?
Viel von Pinterest und aus klassischen Magazinen.
In deiner Instagram Story sieht man dich oft Möbel rücken und umdekorieren. Bist du schnell gelangweilt von einem Raum oder einfach experimentierfreudig?
Beides [sie schmunzelt]. Es ist aber natürlich auch berufsbedingt, ich muss oft Zuhause fotografieren und baue dafür neue Kulissen und arrangiere die Dinge neu. Aber ja, ich gebe zu, dass ich gerne umräume und umdekoriere. Das einzig Doofe daran ist, dass ich dazu immer fremde Hilfe brauche, weil die Möbel ja doch schwer sind – sonst würde ich es wahrscheinlich noch öfter machen [sie lacht].
Wie gehst du vor, wenn du ein Room Makeover vornimmst?
Meistens lege ich einen Pinterest Ordner an und sammele erst einmal Inspiration. Ich fange dann meistens mit dem grössten Teil an – zum Beispiel dem Tisch, wenn es ums Büro geht. Dann suche ich die anderen Teile dazu. Accessoires kommen immer am Schluss, ähnlich wie bei einem Outfit – da plane ich auch immer ein Teil und alles andere Drumherum.
Dein Herz schlägt nicht nur für Einrichtungsdesign, sondern auch für die Mode. Siehst du Parallelen zwischen der Interior und Fashion Designszene?
Es gibt einige Parallelen für mich. Ich mag zum Beispiel zeitlose Klassiker sowohl im Fashion als auch im Interior Bereich und investiere hier auch gerne mehr Budget. Kurzlebige Trends setzt man dann eher in Form von Accessoires um, diese auch eher von günstigeren Anbietern. Der Mix aus Trend und Keypieces, von Neu und Vintage, macht es doch grade aus. Der grosse Unterschied ist, dass die Mode natürlich viel schnelllebiger ist.
Dabei erscheinen deine ausgefallenen Fashion Looks als starker Kontrast zu deiner Einrichtung im Clean Chic, oder?
Wirklich? Ich finde meinen Stil nicht so ausgefallen, vor allem seit ich Kinder habe, muss es stylish aber dennoch bequem und sowohl Büro also auch Kita-tauglich sein. Meine Outfits kann ich täglich mehrmals wechseln, manchmal sogar nur für ein Foto – das geht bei der Einrichtung ja nicht so schnell. Daher kommt das eventuell so rüber. Generell setze ich bei beiden Dingen, also Interior und Fashion, auf den Mix aus Designer Brands und High-Street Marken.
Bloggerin, Designerin, Unternehmerin und Autorin – du bist ein wahres Multitalent! Hattest du dir als junger Mensch deine berufliche Zukunft so vorgestellt?
Nein, damals kannten wir ja nicht mal das Internet [sie lacht] – ich wollte als junger Mensch unter anderem Viva Moderatorin werden – das waren für meine Generation die Influencer von heute – Also im Grunde kann man schon sagen, dass ich mit meinem Wunsch heute nahe dran bin [sie grinst].
Du besitzt nicht nur einen, sondern zwei Shops im beliebten belgischen Viertel in Köln. Wann wusstest du, dass es Zeit ist den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen?
2010 habe ich meinen ersten Shop eröffnet, ich war 27 und hatte bereits über 10 Jahre Erfahrung in der Mode Branche. Angefangen im Verkauf, als Model, als Sales und PR-Manager bis hin zu meinem Studium (Fashion Management und Marketing Kommunikation) hat sich alles um Mode gedreht. Der Weg in die Selbständigkeit war wie eine logische Konsequenz meines erlernten Know-how´s. Mein Mann hat allerdings sein Übriges dazu beigetragen. Es war letztendlich sein Vorschlag und auch sein Glaube an mich und uns, der mich ermutigt hat den Schritt zu gehen. Ich bin konservativ erzogen worden, hätten wir auf unser Umfeld gehört, (und auf die natürlich nur gut gemeinten Ratschläge) wären wir nicht da wo wir heute sind.
Was gefällt dir am besten an deinem Job?
Die Unabhängigkeit, die Kreativität und auch ein bisschen das Unplanbare: ich weiss in meinem Job fast nie, wie die nächste Woche aussieht, wo ich sein werde oder an welchen Projekten ich arbeiten werde. Die Bereiche, in denen ich arbeite, sind so vielfältig und trotzdem haben sie alle etwas gemeinsam: ich kann mich zu 100 % kreativ ausleben und ich kann mir selber Freiräume schaffen, um viel Zeit mit meiner Familie zu verbringen.
Wie würde ein perfekter Tag im Hause Terlutter aussehen?
Der perfekte Tag beginnt mit einem ausgiebigen, gemütlichen Frühstück bei uns im Wintergarten. Im Laufe des Tages trudeln Familie und Freunde ein und wir verbringen einen wunderschönen Tag bei uns im Hof oder Garten mit viel leckerem Essen und gutem Wein [sie grinst].
Vielen Dank für das tolle Interview und den Einblick in dein Zuhause, liebe Lena!
Beitrag vom 10.01.2019, von Christina Funkenberg