Beitrag vom 22.06.2017, von Gastautor
Mein Name ist Benjamin Gross und ich studiere seit 2015 Produktdesign an der HAWK Hildesheim. Zuvor habe ich nach meiner Ausbildung zum Modellbauer als Technischer Leiter am Kirschkamperhof in Krefeld und im Literaturhaus St. Jakobi Hildesheim gearbeitet. Dort entwarf und fertigte ich Bühnenbilder, Möbel und Raumkonzepte. Nun nehme ich am Design-Wettbewerb von Connox und SNUG.STUDIO teil und möchte Ihnen den Schaffungsprozess meiner Kreationen näherbringen.
Es fängt mit dem Beobachten an, mit dem Nachdenken, mit dem Recherchieren, damit, Fragen zu stellen. Was macht einen Beistelltisch aus? Was gibt es bereits? Im Kopf entstehen die ersten Ideen und Bilder. Manche sehr konkret, andere noch verschwommen. Dann geht es ans Skizzieren. Kann der Entwurf funktionieren?
Finde ich gefallen an einer Idee, baue ich erste Modelle. Ich will die Skizze überprüfen. Möchte sehen, ob die Idee nicht nur auf einem Blatt Papier funktioniert, sondern auch im dreidimensionalen Raum. Ich säge Holz und Metall, schneide Pappe, bohre Löcher, schraube und schweiße. Währenddessen immer wieder Gespräche und Diskussionen mit Kommilitonen und Freunden.
Was ist gut? Wer benutzt einen Beistelltisch? Welches Bedürfnis befriedigt er? Soll er eine bloße Ablagemöglichkeit sein? Soll er die Gegenstände, die auf ihm platziert werden in Szene setzen? Soll er selbst eine Skulptur sein? Soll er noch mehr sein als nur ein Beistelltisch?
Dann wieder nachdenken, skizzieren, bauen, reflektieren…
Ich hinterfrage und beobachte gerne was mir begegnet. Ich mag es minimalistisch und praktisch.
Für den Tisch bedeutet das, er soll einfach sein. Er soll in seiner Grundform und Ästhetik schlicht sein. Er soll mehr als nur eine Funktion haben. Eine variable Höhe, ein abnehmbares Tablett, Ablagemöglichkeiten für Zeitschriften. Besonders wichtig ist für mich die Frage, wie und aus was für Materialien er produziert werden kann. Die Herausforderung ist es, all diese Ansprüche in einem Entwurf zu vereinen.
Zwei meiner Entwürfe liegen mir sehr am Herzen. Der eine vereint spielerische Einfachheit mit verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten, der andere überzeugt durch minimalistische Schlichtheit. Jetzt geht es darum, sich zu entscheiden.
Beitrag vom 22.06.2017, von Gastautor